In unserer neuesten Studie, veröffentlicht in Fachzeitschrift Molecular Therapy, haben wir die Wirkung der Immunadsorption auf post-COVID-Patienten mit myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) untersucht. Zwölf Patienten mit erhöhten Autoantikörpern gegen das autonome Nervensystem und neurologischen Beeinträchtigungen wurden beobachtet.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Immunadsorption die Autoantikörper nahezu eliminierte und gleichzeitig proinflammatorische Zytokine wie IL-4, IL-2, IL-1β, TNF und IL-17A sowie lösliches Spike-Protein reduzierte. Besonders bemerkenswert war die starke Korrelation zwischen proinflammatorischen Zytokinen und bestimmten Autoantikörpern (β1, β2, M3, M4) bei Patienten mit nachweisbarem Spike-Protein.
30 Tage nach der Therapie zeigte sich eine signifikante Verbesserung der neuropsychologischen Funktionen sowie eine leichte, aber statistisch signifikante Zunahme der Handkraft. Allerdings blieben selbstberichtete Symptome und ME/CFS-Score-Werte unverändert, und die entfernten Proteine zeigten innerhalb eines Monats eine erneute Zunahme.
Diese Ergebnisse geben wichtige Einblicke in die Rolle der Immunadsorption bei post-COVID ME/CFS, jedoch sind weitere Studien erforderlich, um langfristige Effekte und optimale Behandlungsstrategien zu bestimmen.